_ "Dilemma - Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen"

__ Zweite Auflage; G.Mair, Novum Verlag, 2023

Statistische Daten für den Energieverbrauch in Deutschland, heruntergerechnet auf die Einzelperson (Haushalt)

 

Primärenergieverbrauch in Deutschland

 

Der Primärenergieverbrauch Deutschlands betrug 2009 13400 PJoule (Peta = 1015), oder 3720 TWh (Tera = 1012), oder, bezogen auf 81 Mio. Einwohner, 46000 kWh pro Person und Jahr, oder 5,3 kW pro Person.
(Für Prognosen, auch im europäischen Zusammenhang, siehe Energiewende)

Die Angabe 5,3 kW, gerundet 5 kW, hat eine einfache Größenordnung und eine bekannte Einheit, jeder kann sich unter einer 100-W-Glühbirne oder einer 2-kW-Herdplatte etwas vorstellen; die Einheit "kW pro Person" soll deshalb als Führungsgröße für die folgenden Betrachtungen gelten.

 
Quelle: Energiedaten - Datensammlung des BMWi, abgerufen 23.2. 2011; Details siehe auch "Quellenangaben" am Seitenende.

Die Grafik mit Daten von 2009 (Quelle BMWi siehe Ende dieser Seite) zeigt links oben die Herkunft der Primärenergie. In Deutschland betrug der Anteil an Kernenergie und an erneuerbaren Energien je ca. 10 %, der Rest entfiel auf CO2-relevante fossile Energieträger.
Die gesamte Primärenergie findet im Kuchendiagramm rechts oben "Verwendung", wobei 27 % als Verlust verlorengehen. Man erkennt die (leicht merkbare) gleichmäßige Drittelung in Haushalt / Verkehr / Industrie. Der "nichtenergetische Verbrauch" beinhaltet Anwendungen der Industrie wie elektrochemische Produktionsprozesse (z. B. die Herstellung von Chlor und Natronlauge oder Aluminium) oder Schmelzverfahren (z. B. hochreines Silizium).

Die Flächen der Kuchendiagramme entsprechen den Energiemengenverhältnissen.

Links unten ist dargestellt, dass 45 % der Primärenergie für die Stromerzeugung verwendet wird, die durchschnittlich 2/3 Verluste hat (66 %, Fläche innerhalb des roten Kreises). Der Anteil an Öl (Hauptverwendung Treibstofferzeugung) und Gas (Hauptverwendung Heizung) ist geringer, dafür haben Kohle- und Kernkraftwerke sowie die regenerativen Energien einen höheren Prozentsatz. 2009 lag der Anteil der Windenergie bei 7 %, Wasserkraft bei 3 %, Solarenergie bei unter 1 %.

Rechts unten ist eine andere Verbrauchsaufteilung gewählt, nämlich die durch "Konsum der Haushalte". Dabei wurden vom BMWi die durch den Bürger direkt beeinflussbaren Verbräuche, also neben Raumheizung und Haushaltsstromverbrauch auch Transport, Ernährung, Warenkonsum und Inanspruchnahme von Dienstleistungen berücksichtigt. Ca. 30 % der Primärenergie entfallen auf "nicht beeinflussbare" Verwendungen, darunter Bergbau und Infrastruktur.

Von den 5,3 kW pro Person wären damit 3,7 kW direkt beeinflussbar.
Die Gesamtstromerzeugung nach Verlusten beträgt 0,8 kW, davon werden 0,17 kW (20 %) direkt vom Haushaltszähler abgenommen (dies entspricht ca. 1500 kWh/Jahr), der Rest wird indirekt, durch Konsum usw, verbraucht.
Die ab Zähler abgenommene Menge entspricht wegen des Ausbeuteverlustes einem Primärenergieverbrauch von 0,5 kW für Haushaltsstrom.
Das Haushalts-Kuchendiagramm wird auf der
nächsten Seite genauer analysiert.

 

 

Kontrollrechnung bezüglich der CO2-Relevanz:
3,7 kW entsprechen bei 8760 Stunden pro Jahr und einem Energieinhalt eines Liters Öl von 10 kWh 3,2 t Ölverbrauch oder 10 t CO2-Erzeugung pro Jahr und Person (Umrechnungsfaktor für Oktan: 3,09).
30 % des Primärenergieverbrauches sind nicht berücksichtigt, andererseits stammen 20 % aus regenerativen Quellen.
Grob gerundet, ist diese Kontrollrechnung, die ja zu den ausgewiesenen 10 t CO2-Erzeugung pro Person in Deutschland führen sollte, damit korrekt.

Quellenangaben:
Alle Daten stammen vom BMWi (Bundesministerium für Forschung und Technologie) und wurden teilweise bearbeitet und gerundet.
Energiedatensammlung 2011: Unter dem Reiter 5 findet man "Struktur des Energieverbrauchs in Deutschland", Reiter 6 "Energieverbrauch nach Energieträgern", Reiter 20 "Erneuerbare Energien".
Energiedaten-ausgewählte Grafiken 2011 zeigt in der ersten Grafik die Energiemengenströme in Deutschland in einer trotz komplexen Inhalts anschaulichen Darstellung.