__________________________________ Das Buch: "Dilemma - Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen"

______________________________________________ Zweite Auflage; G.Mair, Novum Verlag, 2023

Künstliche Intelligenz

 

KI

Februar 2025

Der KI - der künstlichen Intelligenz - wird, gemeinsam mit der Erfindung des Internets und der sozialen Medien, bereits der Status einer weiteren "Industriellen Revolution" zugeschrieben, analog zur Erfindung von Dampfmaschine und mechanischem Webstuhl im 18. Jh., oder der Erfindung des Automobils und der großmaßstäblichen Stromerzeugung im 19. Jh. Diese Einschätzung verdankt sich sowohl der erheblichen Erfindungshöhe als auch dem dadurch getriebenen erheblichen wirtschaftlichen Wachstum der Informationstechnologiebranche. 

Wie die vergangenen Industriellen Revolutionen bewirkt auch diese dramatische gesellschaftliche und wirtschaftliche Umwälzungsprozesse; Machtverhältnisse innerhalb von Staaten und zwischen Staaten können sich verschieben, in Frieden und Krieg. Natürlich wird jede neue Erfindung auf Kriegsfähigkeit optimiert, man denke an die Schritte vom hölzernen Segelkriegsschiff zum eisernen Dampfschiff, vom Auto zum Panzer oder von der Kernspaltung zur Atombombe.

Was kann man heute zur KI bereits sagen?

  • Leistung:
    Sie kann Text und Sprache analysieren, Fragen dazu beantworten sowie auf Anforderung neuen Text generieren. Das Sprachniveau entspricht dem eines Erwachsenen. Wahrheit - die Unterscheidung zwischen falschen und wahren Fakten bzw. deren Quellenbewertung - ist nicht die Stärke von generativer KI.


    Sie kann Bildinhalte identifizieren (z. B. Gesichtserkennung) und nach vorgegebenen Textangaben neuartige Bilder und Videos generieren.

  • Wirtschaft:
    Die Investitionen betrugen 2023 rund 80 Mrd. US-$; der Umsatz soll sich von 30 Mrd. US-$ im Jahr 2023 auf 350 Mrd. US-$  im Jahr 2030 mehr als verzehnfachen (1). Führende US-Firmen wie Meta, Microsoft und Google planen Giga-Rechenzentren bis 500 MW Leistung mit Atomkraftwerksversorgung.

    2024 setzten rund 30 % aller US-Firmen KI zur zumindest teilautonomen Entscheidungsfindung ein, in Deutschland sind es rund 20 % (2) (ein Wachstum von knapp 10 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr).

  • Energieverbrauch / Klima:
    Der Stromverbrauch weltweit erzeugt knapp 40 % des globalen CO2-Ausstoßes. Rechenzentren (KI und andere Anwendungen inklusive Kryptowährungen) verbrauchen 1-3 % der globalen Stromerzeugung (je nach Quellenangabe) und sind damit heute für grob 1 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich (3). Dieser Energieverbrauch soll allein von 2022 bis 2026 von 460 TWh/a auf über 1000 TWh/a steigen, mehr als eine Verdopplung in nur vier Jahren (4). Das heißt, wenn der Trend anhält, werden bereits 2030 Rechenzentren schädlicher für das Klima sein als der gesamte Flugverkehr (rund 3 %).

    Für den Privatnutzer: Der Energieverbrauch für eine einfache Abfrage, etwa an ChatGPT statt an eine Suchmaschine, steigt auf das Zehnfache, nämlich 3 Wh (Wattstunden) (5). Für 30 Abfragen kann man einen Liter Wasser kochen!

  • Gesellschaft:
    KI ermöglicht eine verbesserte personalisierte Werbung und verschärft damit den Suchtcharakter der sozialen Medien.

    Fake-News - Texte, Bilder oder Videos - sind leicht zu erzeugen und können die selbständige Meinungsbildung manipulieren bzw. erschweren.

  • Illegalität:
    Ausspähen von Daten, Verbreiten von Viren, Spionage, Erpressung, Manipulation der Öffentlichkeit (z. B. Wahlbeeinflussung) wird einfacher, gleichzeitig schwieriger einzudämmen.



Auf der folgenden Seite wird versucht, die geschichtliche Entwicklung der KI entlang einiger Meilensteine zu erläutern, wobei zweckmäßigerweise einige technische Begriffe benutzt werden.




Quellenangaben und Anmerkungen
(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung 23.1.25
(2) trendreport.de, "KI weltweit auf dem Durchmarsch", abgerufen 31.1.25

(3) Zum Vergleich: Der globale CO2-Fußabdruck inklusive Handy, Fernsehen, Computer und Netzwerken wird für 2018 auf 3,5 % geschätzt. Siehe Wie klimaschädlich ist IT?
(4) IEA, Internationale Energie-Agentur