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Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) - Weltklimarat

 

IPCC- Sachstandsbericht 2013/2014



Der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, Weltklimarat (1)) wurde 1988 durch die Vereinten Nationen (United Nations, UN) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet.
Er prüft und bewertet laufend neue wissenschaftliche, technische und sozioökonomische Informationen zur Klimaentwicklung, ohne eine eigene Forschung zu betreiben.
Er steht allen UN-Mitgliedern offen, 2014 waren 195 Nationen Mitglied.
1990 wurde der erste Sachstandsbericht herausgebracht, dem bisher vier weitere folgten (s. Abb. oben). Vom fünften und aktuellen Sachstandsbericht sind drei von vier Kapiteln veröffentlicht (Stand Mai 2014), die im Folgenden vorgestellt werden.

Im Lauf der 23 Jahre, die vom ersten bis zum letzten Bericht vergingen, verschoben sich die Schwerpunkte von der Darstellung rein physikalischer Daten (Treibhausgaskonzentrationen, Temperaturprognosen u. ä.) über Umweltprognosen (wie Meeresbeeinflussung durch Versauerung, Veränderung von Niederschlagsmustern) bis hin zu den Konsequenzen für Natur und Mensch und möglichen Gegenmaßnahmen.
Die Modelle und damit die Prognosen wurden, in räumlicher und zeitlicher Auflösung, immer genauer, so dass Aussagen zu Kontinenten oder sogar deren klimatischen Teilbereichen gemacht werden können. Die untenstehende Graphik zeigt für physikalische Schlüsselgrößen (Lufttemperatur und Wärmeinhalt der Ozeane) sowie für die Meereseisausdehnung gemessene Werte im Vergleich zu Modellen mit / ohne Einfluss der anthropogenen Treibhausgase. Die gemessenen Werte sind jeweils Jahrzehnt-Mittelwerte.

 
                            Vergleich zwischen beobachtetem und simuliertem Klimawandel
schwarz: beobachtet; blau: Modelle nur mit natürlichem Einfluss; rot: Modelle mit natürlichem und anthropogenem Einfluss
Boxenfarbe braun: Temperatur (Grad Celsius); blau: Meereswärmeinhalt (1022 Joule); weiß: Meereseisfläche (106 Quadratkilometer)

Quelle: IPCC 2013 (2)


 

   
                      Oberflächentemperaturänderung 1860-2013
Messwerte: Schwarz
Modelle: farbige Linien und gelbe / blaue Flächen
oben: Modelle mit anthropogenem Einfluss
unten: Modelle ohne anthropogenem Einfluss
(kleine Box unten: Messwerte nach verschiedenen Methoden)
Quelle: IPCC 2013 (3)

Kurzfristigere Schwankungen entziehen sich offenbar der Prognosefähigkeit des heutigen Standes der Wissenschaft.
Die Graphiken rechts zeigen die Erhöhung der Oberflächentemperatur (schwarze Linie). Es lässt sich ablesen, dass diese in den letzten ca. 15 Jahren durchschnittlich nicht angestiegen ist, genauso wie es in der Vergangenheit Dekaden gab, die dem prognostizierten Trend (blaue und gelbe Flächen) widersprachen.
Andere relevante Kenngrößen für Energieaufnahme, wie Meeresniveauänderung, Sommereis-Rückgang, Wärmeaufnahme der Ozeane oder Gletscher-Massenbilanz, entwickelten sich in den letzten 15 Jahren mit ungebrochenem Trend (4).  

Um die politische Diskussion zu versachlichen, sind zentrale Aussagen des 5. Sachstandsberichts regelmäßig mit Bewertungen zur Datenzuverlässigkeit versehen (fünf Stufen von "sehr niedrig" bis "sehr hoch") sowie zur Wahrscheinlichkeit des Eintretens (von "nahezu sicher" [> 99 % Wahrscheinlichkeit] bis "extrem unwahrscheinlich" [< 5 % Wahrscheinlichkeit].
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Quellenangaben
(1) IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, Weltklimarat)
(2) IPCC 5th Assessment Report, Working Group I, 2013; dort: technical summary, Seite 74
(3) wie (2), Seite 60
(4) wie (2), Seite 38



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