Wie hoch ist der "Wettumsatz" des Derivatehandels im Verhältnis zum Realwirtschaftsumsatz?
Transaktionsvolumina auf den globalen Finanzmärkten
Derivate erlebten einen Boom in den letzten zwanzig Jahren. Das globale Finanztransaktionsvolumen, das erforderlich ist, die Realwirtschaft zu begleiten, liegt unter dem Fünffachen des Welt-Bruttoinlandproduktes (Welt-BIP), ein Bereich, in dem es vor Erfindung der Derivate lag.
Von 1990 bis 2006 hat es sich jedoch vom 15-fachen auf das 70-fache hochkatapultiert, siehe Abb., linke Graphik.
Die rechte Graphik zeigt den Anteil der OTC- (Over the Counter) Transaktionen, die im Interbankenverkehr unkontrolliert, unreguliert und verborgen vor den Augen der Aufsichtsbehörden abgewickelt werden. Ihr Anteil beträgt etwa 20 Welt-BIP's, also etwa 30% des globalen Handels. 60% entfallen auf den Börsen-Derivatehandel.
Die Graphik unten zeigt die Aufteilung des OTC-Marktes in Gebiete - der mit Abstand größte Umsatz wird in Zinsderivaten gemacht - und dessen explosionsartiges Wachstum innerhalb weniger Jahre.
Die Quelle ist ein lesenswerter Artikel für diejenigen, die sich für eine Erklärung der verschiedenen Derivatetypen interessieren.
In Zahlen: Das Welt-BIP betrug 2006 ca. 50 000 Mrd $, der Derivatehandelsumsatz also ca. 3 500 000 Mrd. $.
Entscheidend für das Verständnis ist nicht die riesige Zahl, sondern der Faktor 70, der vor 30 Jahren bei kleiner 5 gelegen haben dürfte.