__________________________________ Das Buch: "Dilemma - Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen"

______________________________________________ Zweite Auflage; G.Mair, Novum Verlag, 2023

Finanzkrise 2008: Es ging um viel Geld, aber worum ging es eigentlich? Das Finanzwesen als globale Allmende, und die Finanzkrise als globales Allmendeproblem

 

Die globale Finanzkrise 2008
 

In der von den USA ausgehenden globalen Finanzkrise und dem folgenden Übergreifen auf die Realwirtschaft wurden für den Laien unvorstellbar große Geldmengen, Vermögen und Arbeitsplätze vernichtet.
Der Bürger blieb mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins - offenbar ist das System instabil, und niemand sah die Finanzkatastrophe voraus - , mit dem Gefühl der Ungerechtigkeit - offenbar haben "die Banken" das Geld in den Sand gesetzt und der Steuerzahler muss dafür geradestehen, und "die Banker" gehen mit Boni und Pensionen einer Größenordnung, die der Normalverdiener nicht nachvollziehen kann, aus den sozialisierten Verlusten heraus, die sie selbst verursacht haben.

Mit etwas Abstand betrachtet, lässt sich sagen, dass es Finanz- und Wirtschaftskrisen gibt seit der Erfindung des Geldes. Aus der Geschichte des Finanzwesens lassen sich Parallelen, Zusammenhänge und Wirkmechanismen im Vergleich zur aktuellen Krise suchen. Auch die weltbesten Schachspieler analysieren gegnerische Partien aus der Vergangenheit intensiv und bis ins letzte Detail - Lernen aus der Erfahrung, auch wenn diese ein Menschenalter übersteigt, ist sicherlich ein wertvolles Hilfsmittel zur Problemlösung.

Es ging um viel Geld, aber worum geht es eigentlich?
Geld dient, seit es durch seine Existenz den Tauschhandel abgelöst hat, als Tauschmittel, sowie als Wertaufbewahrungsmittel.
Als Tauschmittel erleichtert es Kauf- und Verkaufstransaktionen, d. h. es ist ein Hilfsmittel für die Realwirtschaft.
Als Wertaufbewahrungsmittel ermöglicht es die Verschiebung von Konsum oder Investition auf einen späteren Zeitpunkt, auch hierin ist es ein Hilfsmittel für die Realwirtschaft.
Stets, jedoch in quantitativ exponentiell zunehmendem Maß, war Geld jedoch auch ein Mittel zur Spekulation, d. h. zu Wetten, die den Zweck haben, das Geld an sich zu vermehren. Hier ist der Bezug zur Realwirtschaft verloren, das Geld dient einem Selbstzweck im Rahmen der Finanzwirtschaft.
Genauer wird dies beschrieben in der Geschichte der Krise.

Ein global geordnetes, stabiles und vorhersehbares Finanzsystem ist eine Ressource der Allgemeinheit (Allmende), die diese zum Wirtschaften, d. h. zu Erzeugung, Handel, Verbrauch und Entsorgung derjenigen materiellen Güter benötigt, die sie für erstrebenswert hält. Ohne eine funktionierende Finanzwirtschaft kann das Welt-Bruttosozialprodukt nicht erarbeitet werden, unbeschadet dessen, ob es für Grundbedürfnisse wie Nahrung, gehobene Konsumgüter wie Autos, oder systemerhaltende Maßnahmen wie Umweltschutz eingesetzt wird.
Der Allmende-Ansatz, sowie die Frage, wer die "Bauern" sind, die auf dieser "Wiese" "Schafe züchten", wird behandelt in Akteure.


 
    Quelle: Historisches Lexikon Bayerns, Inflation 1914-23; abgerufen 8.5.10   Quelle

Für diesen Betrag von 50 000 000 000 000 Mark konnte man sich zum Zeitpunkt der deutschen Währungsreform am 15.11.1923 immerhin 20 kg Rindfleich kaufen. Die Abwertung der Währung erfolgte im Verhältnis von 1:1 Billion. Geldvermögen war verloren, wer Hypotheken oder fremdfinanzierte Investitionen getätigt hatte, kam billig von seinen Schulden.