__________________________________ Das Buch: "Dilemma - Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen"

______________________________________________ Zweite Auflage; G.Mair, Novum Verlag, 2023

Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) - Weltklimarat: 6. Sachstandsbericht

 

Extremereignisse

November 2021

 
 
                      Änderung des jährlichen
                     Maximalniederschlages

in %/oC Temperaturänderung
Quelle: IPCC 2021 (3)

Bei einer Erwärmung um 4oC werden 10-Jahres-Extremereignisse in Relation zu 1850-1900 häufiger vorkommen, und zwar (2):

  • Hitzeereignis (Tagesmaximaltemperatur): Dieses wird 9,4 mal so oft auftreten (also praktisch jedes Jahr) und dabei noch um 5,1oC heißer ausfallen.
  • Starkregen (Ein-Tages-Niederschlag): Dieser wird 2,7 mal so häufig auftreten (also etwa alle 4 Jahre) und 30 % stärker sein.
    Die Karte rechts zeigt die regionale Veränderung des durchschnittlichen jährlichen Maximalniederschlags. Man beachte, dass die Einheit in %/oC ist, d. h. für das 4-Grad-Szenario sind die Zahlen mit 4 zu multiplizieren.
    Starkregenereignisse korrelieren auch mit der maximal in der Luft aufgenommenen Wassermenge, die pro Grad um 7% zunimmt. Auch damit kommt man zu einer Steigerung um rund 30% bei plus 4oC (3).
 
 
            Änderung der Zahl ununterbrochen
                          trockener Tage

in Tagen, für plus 4oC Temperaturerhöhung
Quelle: IPCC 2021 (3)
  • Dürre in trockener werdenden Gebieten (Bodenfeuchtigkeit): Diese wird 4,1 mal so häufig auftreten (also etwa alle 2-3 Jahre) und um 1,0 Standardabweichungen trockener ausfallen. Dies bedeutet ungefähr, dass diese 2-3-jährigen Dürren so stark ausfallen wie früher 60-Jahresereignisse. 
    Zu den trockener werdenden Gebieten gehören unter anderem die Mittelmeerregion, Mitteleuropa, große Teile von Nord- und Mittelamerika, der Nordosten und der Süden von Südamerika, Südafrika, Südaustralien.
    Die Karte rechts zeigt die regionale "Dürre"-Entwicklung in einer anderen Einheit, nämlich ausgedrückt als Zahl der ununterbrochen niederschlagsfreien Tage. Nach diesem Kriterium nehmen die 10-Jahresereignisse um den Faktor 5,1 zu (4).


Die Anzahl schwerer Tropenstürme wird um 30% zunehmen (4). Bei sonstigen Starkwindereignissen liefert der Stand der Wissenschaft keine eindeutigen Ergebnisse.

Die Waldbrandgefahr wird selbst beim "gelben" Szenario, das bis 2050 "erst" plus 1,9oC erreicht, bis zu diesem Jahr bereits signifikant zunehmen. Dies betrifft den Mittelmeerraum und verschiedene Gebiete in Australien, Afrika, Süd- und Nordamerika. Unter diesem Szenario, also bei rund plus 2oC, wird im Mittelmeerraum die Zunahme der jährlich verbrannten Fläche auf 40% geschätzt. Ab 2080 wird die Waldbrandgefahr auch für West-, Mittel- und Osteuropa zunehmen (5).

 

Quellenangaben und Anmerkungen
(1) Sixth Assessment Report of the IPCC, "Climate Change 2021 - the Physical Science Basis", Working Group I, 2021
(2) wie (1), dort "Summary for Policymakers"
(3) wie (1), dort Chapter 11 "Weather and climate extreme events in a changing climate"
(4) wie (1), dort "Technical Summary"
(5) wie (1), dort Capter 12 "Climate change information for regional impact and for risk assessment"