PEdF - Anfrage an Finanzminister Schäuble betreffs ESM-Hebelung

PEdF: Pro Europa und für eine dienende Finanzwirtschaft

25.9.12
Anfrage an Finanzminister Schäuble, mit welchen Argumenten er für einen Faktor-Vier-Hebel des ESM (auf zwei Billionen) plädiere:


"Offener Brief mit Kopie an Fraktionen des Bundestags sowie die Bundesvereinigung Freie Wähler

ESM-Hebelung
Sehr geehrter Herr Schäuble,
In einem Artikel zur Hebelung des ESM um den Faktor vier auf zwei Billionen Euro zitierte Sie der Spiegel  vom 23.9.12 mit "Finanzminister Schäuble sieht diese Pläne positiv".
Wenn Sie dies tun, ohne dem Wähler klar und deutlich zu sagen, dass damit die Bonität der mit u.a. deutschem Geld zu vergebenden Kredite ebenfalls gehebelt wird, nämlich noch tiefer ins Ramschniveau, handeln Sie m. E., neben der kaufmännischen Unverantwortlichkeit, undemokratisch.
Ihnen ist sicherlich vertraut, dass es in der Nachkriegsgeschichte der europäischen Selbstfindung (1957 Gründung der EWG) trotz diverser Wirtschaftskrisen noch nie solche interdependenten Staatsfinanzierungsprobleme gab wie heute - mit dem Euro?
Ihnen ist sicherlich vertraut, dass Berlin oder Brüssel als "Neo-Moskau" Westeuropas antieuropäische Stimmungen ausgelöst haben - wegen des Euro?
Ihnen wird ebenfalls vertraut sein, aus der Historie von Währungssystemen (Skandinavische Münzunion, Lateinische Münzunion, Bretton-Woods-System), dass deren Funktionalität vital begrenzt ist durch Auf-/Abwertungsbedürfnisse der Partner.
Welches sind demgegenüber Ihre Gründe, am Plan festzuhalten, den Moral Hazard von Südeuropa mit deutschen Steuern und Ersparnissen (--> Inflation) bremsen zu wollen?
Der Ausweg, oft genannt, ist einfach: Abwertungsbedürftige Länder aus dem Zwangskorsett des Euro befreien, um sie, gekoppelt mit einem Schuldenschnitt als solidarischem Startbonus, in eine sich selbstregulierende Währungszukunft zu entlassen.

Mit freundlichem Gruß,
Gunther Mair"


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SPD-Fraktion:                 frakmail@spdfraktion.de
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